Bekommt jetzt Brennberg auch eine ReparierBar oder ein ReparierCafe?

Ein Zeitungsbeitrag aus der Mittelbayerischen Zeitung von Peter Luft, erschienen am 7. August 2023:

Das Bild zeigt den ersten und sehr lebhaften Versuch in Brennberg mit der Gemeinde einen Reparierstützpunkt einzurichten.   Foto:  Peter Luft
Das Bild zeigt den ersten und sehr lebhaften Versuch in Brennberg mit der Gemeinde einen Reparierstützpunkt einzurichten. Foto: Peter Luft

BRENNBERG. Startet in der Gemeinde Brennberg bald eine Kreativwerkstatt als ReparierBar oder ReparierCafe? Die Zeichen stehen auf günstig. Bei der ersten Zusammenkunft im Werkraum der Schule war das Interesse deutlich groß.

Es kamen auch schon die ersten „Kunden“ mit ihren defekten Geräten an. „Ich würde mich glücklich schätzen, wenn wir der Bevölkerung so ein Angebot machen könnten, so manchem Gerät wieder auf die Sprünge zu helfen und neues Leben einzuhauchen, bevor man es wegwirft“, sagte auch Bürgermeisterin und Interessierte Irmgard Sauerer von der Idee begeistert vor etwa fünfzehn Damen und Herren aus dem Ort und der Umgebung. „Ich denke hier vor allem an unseren Arbeitskreis „Energie und Umwelt“, der in dieser Sache die Führung und Ablauf in so einer Kreativwerkstatt übernehmen und leiten könne oder auch andere Leute die dafür Talent und Zeit mitbringen. Das kann was werden. Ich glaube wir haben einen glücklichen Start in dieser Angelegenheit“, so das Gemeindeoberhaupt in ihrer Begrüßungsrede sehr zuversichtlich.

„Es gibt aber noch einige Sachen zur klären. So der Name. ReparierBar oder ReparierCafe? Oder auch den Standort. Werkraum der Schule oder uns Spital? Dann auch die Öffnungszeiten“, zählte Sauerer auf. „Mir würde ReparierTreff auch gut gefallen und passend sein. Denn es wäre ja ein Treffpunkt“, brachte 3. Bürgermeisterin Olga Wanninger den Vorschlag ein „Es würden ja zum Anfang zwei oder drei Personen reichen, die sich auch dann abwechseln könnten“, regte Gerlinde Fink an. „Ich sehe jetzt schon geeignete und interessierte Leute unter uns. Na Karl Brunner und Sepp Piendl vom Zumhof, wie wärs mit euch Beiden im Team. Piendl bringt seinen Autoradio mit. Und wo kommen sie her? Ich komm aus Falkenstein, bin selbst Bastler mich drückt die Neugier her und finde es gut was hier ins Leben gerufen wird. „Mein Mann hat es in der Zeitung gelesen und schickt mich her, sagte eine Frau aus Wörth. Es geht der Filmtransport aber er löst nicht aus, bringt eine Dame ihren alten Fotoapparat. Macht nix, sagte eine Frau, weil ihr Quirlstab nicht mehr zu reparieren ist. „Wie wäre es mit dir Agnes, sie kommt aus Frauenzell, du hast doch bestimmt eine Nähmaschine. Wir brauchen auch Leute zum Flicken“, oder auch Fahrräder repariert“, holte sich die Bürgermeisterin Leute ins Boot. Gemeinderat Korbinian Fink, Hoffnungsträger zum neuen Team, nimmt sich schon einen defekten Akku Schrauber zu Herzen und repariert. Ich seh schon heiße Köpfe. Ich bring was zu trinken. Ich muss jetzt in die Gemeinderatssitzung“, hat es Irmgard Sauerer eilig. ,„Ich habe ein Gerät das unter Wasser lebt“, legt Ernst Groß aus Donaustauf seinen defekten Poolroboter auf den Tisch. Ich habe die Straßen Umleitung gerne in Kauf genommen und bin hierher gefahren. Ich hab es in der Zeitung gelesen. Der Roboter tuts nicht mehr. Ich mache einen Luftsprung wenn der wieder funktioniert“, hofft der rüstige Pensionist mit seinen 90 Lenzen. Das Gerät wurde in alle Teile zerlegt und nach einer Stunde lief es wieder. Zum Auftakt und Starthilfe kam Matthias Pfender, Reparierpapst von der seit einem Jahr bestehenden ReparierBar der Stiftung „Neuland“ von Sägmühl in Altenthann in das Burgdorf.

Er blickte über die Brille zur Tür, da stehen noch Leute im Flur. Ich glaube wir sind hier auf gutes Pflaster gestoßen was das Interesse am gemeinsamen reparieren angeht“, war seine Freude hier Gutes zu tun. Pfender reiste mit seinem ehrenamtlichen und fachlichem Team unterschiedlicher Fachrichtungen, Stefan Grimm und Knut Krüger mit Spezialwerkzeugen an. „Heute ist der Welterschöpfungstag. Der Tag an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen für dieses Jahr bereits aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres für eine lebenswerte und nachhaltige Umwelt zur Verfügung stellen kann. Wir sollten uns freiwillig und kreativ gemeinsam dafür einsetzen unseren Ressourcenverbrauch erheblich zu verringern. Dafür ist die Zeit reif“, unterstrich Matthias Pfender und sagte den Brennbergern zur Bildung einer Kreativwerkstatt Unterstützung zu. (llu)