Die Stiftung Neuland befindet sich in Sägmühl, 93177 Altenthann. Sägmühl liegt außerhalb der Ortschaft Altenthann in der Nähe des Weilers Göppenbach (etwa 25 km nordöstlich von Regensburg).

Das war früher

Auf dem Stiftungsgelände befinden sich drei Häuser und verschiedene Nebengebäude.

Das gelbe Haus ist das alte Mühlenhaus aus dem Jahr 1857. Es ist überwiegend aus Bruchsteinen gebaut.

Die früheren Bewohner nutzten hier ursprünglich die Wasserkraft als mechanische Energie für ein Sägewerk. Der Name Sägmühl stammt aus dieser Zeit.

In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte dann die Umrüstung auf eine Turbine und soweit wir wissen auch die Umstellung auf das Mahlen von Getreide. Die Turbine diente einerseits als Antrieb für die Getreidemühle und andererseits für die Stromerzeugung. Heute wird die Wasserkraft nur noch zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt.

Die Anforderungen an das Gebäude haben sich durch die unterschiedliche Nutzung ständig gewandelt und es befindet sich auch derzeit wieder im Umbau für die Nutzung durch die Stiftung Neuland.

Der Kern des blauen Hauses ist aus dem Jahr 1898 und diente früher als Scheune. In den 1960er Jahren wurde dann westseitig ein Stall angebaut. Nach verschiedenen Umbauten bietet es jetzt Raum für die Werkstätten und ein Teil dient als Wohnhaus.

Das neueste Gebäude ist das grüne Haus aus dem Jahr 2011. Es ist überwiegend aus Holz gebaut und wird auch für die Stiftungszwecke zur Verfügung stehen.

Unsere Infrastruktur

Unser Trinkwasser fördern wir aus einem eigenen Brunnen. Die Wasserqualität lassen wir regelmäßig überprüfen. Die Abwässer werden durch eine biologische Kläranlage geklärt.

Durch diese grundstückseigene „Infrastruktur“ haben wir ein besonderes Bewusstsein für die Nutzung von Wasser und das dabei entstehende Abwasser entwickelt.

Wir verwenden größtenteils ökologische Reinigungsmittel und dosieren auch diese nur sehr sparsam. Feststoffe jeder Art im Abwasser haben eine sehr lange Abbauzeit und führen dazu, dass mit der Zeit Klärschlamm entsteht, der dann abgepumpt und entsorgt werden muss. Deswegen achten wir darauf, dass möglichst keine Feststoffe wie Toilettenpapier und anderes ins Abwasser gelangen.

Im Sommer und in der Übergangszeit erwärmt die Sonne über die thermischen Solaranlagen unser Warmwasser. Mit den PV-Anlagen erzeugen wir zusätzlich zur Wasserkraft Strom. Diese beiden Stromerzeugungsarten ergänzen sich im Jahreslauf sehr gut: im Winter fließt der Wasserstrom normalerweise reichlich und der Sonnenstrom kaum. Im Sommer ist es dann häufig genau umgekehrt.

Unser Brennholz gewinnen wir derzeit überwiegend aus umgefallenen bzw. abgestorbenen Bäumen oder aus Abbruchholz von Baustellen.

Das wird hier entstehen

Zur Zeit schließen wir die Kernsanierung vom alten Mühlengebäude ab und legen damit den Grundstein für verschiedene Räume. Diese werden dann zum Teil für Stiftungszwecke zur Verfügung stehen – zum Teil auch Übernachtungsgästen bei Veranstaltungen und Menschen, die eine Auszeit zur Neuorientierung wollen oder aus anderen Gründen vorübergehend hier sind.

Im Neubau wird die Stiftung Neuland künftig nach Fertigstellung der Räume das Erdgeschoss und das Untergeschoss für Veranstaltungen nutzen. Im Obergeschoss sollen Wohnmöglichkeiten für Menschen entstehen, die bei der Stiftung Neuland dauerhaft mitwirken.

Wir planen viele Räume als Mehrzweckräume, die wir zum einen gemeinsam nutzen und zum anderen auch auf verschiedene Weise nutzen. So nutzen wir einen Raum z.B. sowohl als Mehrbettzimmer als auch als Raum für Kleingruppen. Die Kreativküche werden wir so gestalten, dass wir sie für verschiedene Zwecke nutzen können – z.B. auch für Schulungen von kleineren Gruppen.

Beim Umbau und Ausbau der Gebäude verwenden wir soweit wie möglich gebrauchte Baustoffe und Materialien. Das ist zwar deutlich zeitaufwändiger, bringt aber den Vorteil, dass bereits vorhandene Baustoffe länger genutzt werden und weniger neue hergestellt werden müssen.

Wir bewirtschaften unser Gelände und unseren Garten auf naturnahe Weise. Wir erforschen das Gärtnern im Einklang mit der Natur und nutzen sie so achtsam wie möglich. Dadurch bewahren und fördern wir auch die Artenvielfalt am Ort.

Wir beobachten die jeweiligen Zyklen der Pflanzen und Kleinlebewesen im Jahreslauf und orientieren z.B. unsere Mähzyklen daran. Dadurch lernen wir die Fülle der Wechselwirkungen in der Natur neu kennen. Pflanzen wirken mit- und untereinander und stärken so wechselweise die Abwehr gegen Insekten oder Pilze. Künstliche Abwehrstoffe sind dann entbehrlich.

Ebenso beherbergen und pflegen wir gerade drei Bienenvölker. Dadurch beobachten wir direkt wie reichhaltig das Nahrungsangebot für hiesige Insekten ist und können dieses Angebot sogar noch verbessern in dem wir die Bepflanzung anpassen und die Mähzyklen nach den Blütezeiten richten. Für die Wildbienen und andere Insekten planen wir Insektenhotels und Totholzbiotope an mehreren Stellen.

Die Qualität des Orts

Die Menschen brachten früher Holz und Getreide und nahmen Bauholz und Mehl wieder mit. Bei der Gelegenheit plauderten sie über dies und das, tauschten Informationen und Neuigkeiten aus.

Es war also schon immer ein Ort des Wandels – des Wandels vom Baum zum Bauholz, vom Getreide zum Mehl oder von der Wasserkraft zu elektrischer Energie. Das frühere Mühlrad stand vermutlich selten still – und auch heute läuft die Turbine rund um die Uhr.

Und es war auch immer schon ein Ort der Kommunikation. Das Telefon der „Sägmüller“ war damals eines der ersten und damit gewissermaßen eine der ersten „öffentlichen“ Telefonzellen hier im Tal. Deshalb ist unsere Telefonnummer so kurz.

Und vermutlich hat es auch früher hier schon ein schwarzes Brett hier gegeben – vielleicht auch nur ein lebendiges in der Person des Müllers. 🙂

Der stetige Wandel und die Kommunikation wurde seit jeher hier gelebt. Wir knüpfen gern an diese Tradition an. Und wer eine Weile hier ist, kann diesen Wandel erleben.

Wir stehen weltweit vor großen Herausforderungen. Und die werden wir nur mit einem äußeren und inneren Wandel auf eine gute und gesunde Weise bewältigen.

Wer also den äußeren und inneren Wandel wirklich will, ist hier genau richtig. 🙂